Analyse der Bevölkerungsentwicklung
Die Tatsache, dass die neuen Bundesländer seit der Wiedervereinigung stetig an Einwohnern einbüßen, ist allgemein bekannt. In der öffentlichen Diskussion werden Städte wie Dresden oder auch Leipzig oftmals als Sonderfälle ausgeklammert, da hier andere Maßstäbe und Einflüsse unterstellt werden. Anderen Städten wie beispielsweise Magdeburg oder Halle (Saale) wird diese Sonderstellung nicht eingeräumt.
Kumuliert reale Bevölkerungsentwicklung ostdeutsche Bundesländer zu ausgewählten Kreisfreien Städten über 100.000 Einwohnern
Summe aus: Dresden, Leipzig, Chemnitz, Gera, Jena, Erfurt, Magdeburg, Halle, Potsdam, Cottbus und Rostock
"Das macht solchen Spaß, in Ostdeutschland zu investieren(1)" , sagt Christian Graf von Wedel, nachdem er in Jena in einen 70m hohen Büroturm investiert hat. "Vor allem entlang der Autobahn A14 sehen wir Investitionschancen wie an einer Perlenschnur.(2)" Michael Schick heute IVD-Vizepräsident, damals IVD-Vorstand. Städte wie Magdeburg, Halle, Leipzig und Dresden sollten davon profitieren. Bis heute ist die landläufige Meinung hierhingehend allerdings eine andere. Nicht wenige Investoren schrecken noch immer aufgrund pauschaler Feststellungen, wie "Bevölkerungsrückgang", "mangelnde Kaufkraft" oder "hohe Arbeitslosigkeit" vor Käufen in Städten Ostdeutschlands zurück.(3)
Wir wagen eine Bestandsaufnahme im Rahmen einer ersten näher eingegrenzten Marktanalyse Ostdeutschland hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung von ausgewählten Städten und dem Vergleich der Ist-Situation zu vergangenen (und damit veralteten) Prognosen zu ostdeutschen Städten.
Hierzu wurde die Eingrenzung getroffen auf kreisfreie Städte mit einer Einwohnerzahl größer 100.000 und auf den Vergleich zwischen der prognostizierten und der tatsächlichen Einwohnerentwicklung von 2001 bis 2011 gerichtet.